Mittwoch, 1. Januar 2014

2014

Normalerweise gehen wir traditionell am Neujahrstag ins Museum. Dieses Jahr liegt das Museum unserer Wahl aber in den Niederlanden, wo heute alles zu ist. Also verschieben wir den Besuch der Legoausstellung auf morgen und haben heute früh einen entspannten Spaziergang im Wald gemacht. 
Den Neujahrstag mag ich sehr gerne, weil er sich wie eine unberührte Schneedecke anfühlt. Alles scheint möglich, kein Streit, keine schlechten Nachrichten, Unfälle und dafür jede Menge Platz für Träume, Hoffnungen und natürlich gute Vorsätze!
Wie wahrscheinlich jeder habe auch ich in den letzten Tagen Bilanz gezogen. Was war gut im vergangenen Jahr und was könnte noch besser sein? Viel gab es nicht zu meckern, 2013 war ein recht gutes Jahr. Die einzig Schlimme ist glücklicherweise gut ausgegangen, wir hatten einen tollen Urlaub in Schweden, die Motte wurde eingeschult und sonst lief alles mal mehr oder weniger gut. Für 2014 haben sich im Freundeskreis mehrere Babies angekündigt, dazu gibt es noch eine Hochzeit und die Kommunion vom Sönnchen.
Letztes Jahr hatte ich zum ersten Mal ein persönliches Motto: "Reduzierung auf das Wesentliche". Anfangs hatte ich das nur auf das Entmisten von Kram bezogen, möchte das aber in diesem Jahr ausweiten und mich auf das wirklich Wichtige konzentrieren. Das ist ja selten materiell und eher ideell.
Zuallererst sind das meine Familie und Freunde. Nur mit ihnen hat alles einen Sinn und Wert. Sie bringen so viel Licht in mein Leben, dass selbst dunkle Momente nicht mehr schlimm sind. Wie es der Zufall wollte, fiel mir vor wenigen Tagen eine Karte mit einem Zitat von Wilhelm von Humboldt in die Hände: "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, welche dem Leben seinen Wert geben." Mir war bis dahin unbekannt, dass ich quasi geistig mit Humboldt verwandt bin ... 
Außerdem wünsche ich mir mehr Zeit. Nicht nur für Familie und Freunde, sondern auch für mich. Zeit zum Innehalten, Nachdenken, Ausprobieren und Beobachten, wie das Moos wächst. ;-) 
Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass ich an chronischer Selbstüberschätzung leide. Ich weiß natürlich, dass es neben Familie, Job und Haus nicht leicht sein wird. Darum wünsche ich mir auch mehr Gelassenheit. Ich möchte gerne entspannt das Unperfekte akzeptieren und daraus sogar schöpfen können. Denn mal ehrlich: Perfektion ist doch furchtbar langweilig! 
Und wenn ich mal gelassen viel Zeit mit meinen Lieben verbracht habe, habe ich bisher immer das wahre Glück gefunden. Es steckt nämlich nicht im Großen, sondern in vielen kleinen Momenten, Gesten und Begegnungen.
Wie ich das alles umsetzen kann und werde, sehe ich im Lauf des Jahres. Vielleicht geht es euch ähnlich und wir machen uns zusammen auf den Weg? Das wäre toll! Ich freue mich auf schöne und lustige Erlebnisse, kleine Erfolge, ein fröhliches Scheitern und die ein oder andere Ernte.
Das Bild von den Brombeeren habe ich tatsächlich heute im Wald gemacht. Der Winter ist wirklich viel zu mild! Sogar in unserem Garten wächst eine Erdbeere, obwohl wir letztes Jahr keine einzige ernten konnten! Versteht das einer?
Ein wunderbares neues Jahr für alle!



 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen