Dienstag, 22. Oktober 2013

Lustige Gesellen

Meine verpatzte Kür von hier hat mir keine Ruhe gelassen. Es kann doch nicht so schwer sein, ein simples Kuscheltier zu nähen! Also habe ich mir die Anleitung durchgelesen, was sich als sehr sinnvoll erwies: zuerst nähen, dann schneiden! Aha! Hätte ich auch leichter haben können ...
Und weil es dann so gut geklappt hatte, bekam der orange Oktopus gleich noch einen grünen Was-weiß-ich Kumpel. Jetzt dürfen die beiden einen jungen Mann bespaßen, der sich riesig über die weichen Gesellen gefreut hat. Und ich nutze die Gelegenheit für meinen ersten Crea-Dienstag!

Freitag, 18. Oktober 2013

Herbstferien

Heute fangen endlich in NRW die Herbstferien an. Draußen war es diese Woche schon recht neblig, nass und lange dunkel. Die besten Voraussetzungen also, um es sich zuhause schön gemütlich zu machen. Also schaffe ich mir so viel Zeit zum Nähen wie möglich. Gerade arbeite ich parallel an mehreren Nähprojekten, von denen noch keins fertig ist. Um die Wartezeit bis zur Präsentation für euch entspannt zu überbrücken, kommt hier ein erster Buchtipp von mir. 
Es gibt nur wenige Bücher, die ich gerne ein zweites oder drittes Mal lese. Meist geht es in Ihnen um die Sicht auf das Leben und die Lehren, die man daraus gewinnen kann. Über die Geschichten denke ich noch lange nach. Das hier ist so eines:


Harold ist pensioniert und lebt mit seiner Frau Maureen ein trostloses Leben. Viel zu sagen haben sie sich nicht mehr und wirken wie Fremde. Zu seinem Sohn David hat Harold keinen Kontakt mehr. Die Eheleute haben sich mit der Eintönigkeit abgefunden. Als Harold jedoch einen Brief von seiner ehemaligen Kollegin Queenie erhält, die in einem Hospiz auf den Tod wartet, ändert sich plötzlich alles. Anstatt seine Antwort wie geplant in den Briefkasten zu werfen, läuft Harold an ihm vorbei und immer weiter, quer durch England zu ihr. Er hofft, mit seiner Pilgerreise Queenie zu retten. Die Autorin lässt den Leser während der Reise an den Gedanken von Harold und Maureen teilhaben. Und so erfährt man Stück für Stück, welcher Schicksalsschlag das Ehepaar vor Jahren voneinander entfernt hat.
Ich habe Harolds Hoffnungen und Zweifel prima nachfühlen können. Die Dynamik der Pilgerreise fand ich glaubwürdig geschrieben und habe gebannt verfolgt, welchen Menschen Harold begegnet und wie sich die Hauptfiguren im Verlauf der Geschichte verändern. Die verklärte Vergangenheit kommt mit jedem Schritt mehr ans Licht und bringt Harold schließlich dazu, sich der Realität zu stellen. Es ist ein schönes, leises Buch, das Mut zu Veränderungen macht.

"Ich bin ein ganz gewöhnlicher Mensch, keiner, der sich von der Masse abhebt, und nur auf der Durchreise. Ich belästige niemanden. Und wenn ich den Leuten erzähle, was ich mache, verstehen sie mich anscheinend. Sie überdenken ihr eigenes Leben und wünschen mir, dass ich ans Ziel komme."
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Er fürchtete, jetzt käme gleich wieder ein Hinweis, dass er es unmöglich schaffen konnte, aber sie sagte: "Wenn ich nur einen Fitzel Ihres Glaubens hätte!"
"Aber das haben Sie doch."
"Nein", sagte sie. "Ich warte auf etwas, was nie eintreten wird."
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 "Als Sie uns angerufen und von Ihrem Plan erzählt haben, habe ich befürchtet, dass Ihnen der Ernst der Lage nicht ganz klar ist. Aber ich habe mich getäuscht. Ihre Heilmethode ist ziemlich alternativ; ich weiß nicht, wie Sie darauf gekommen sind. Aber vielleicht braucht die Welt ja genau das: ein bisschen weniger Vernunft und ein bisschen mehr Glauben."

Samstag, 12. Oktober 2013

12 von 12

Schon länger lese ich gerne bei Caros 12 von 12 mit. Worum es geht, erfahrt ihr hier. Endlich bin auch ich dabei und gratuliere Caro auf diesem Wege herzlich zum Geburtstag! Ich hoffe, du hast mehr Sonne gesehen als wir.

1. Für einen Samstag zu früh, zu dunkel und (draußen) zu kalt. 

2. Zwei Schulveranstaltungen wollen heute beliefert werden. Ich habe da mal etwas vorbereitet. 

3. Der Herbst ist da ...

4. ... also raus mit den Schals, Mützen und Co. Sogar das Foto ist total vernebelt!
5. Während das Sönnchen mit Herrn Q fleißig für einen guten Zweck um Schule 1 rennt ...
6. ... schaue ich der Motte beim Lernen in Schule 2 zu. Braves Kind!


7. Auf dem Weg von Schule 2 zu Schule 1 ein flinkes Eichhörnchen entdeckt.

8. In Schule 1 noch für ein Stündchen Kuchen über die Theke geschmissen. Unglaublich, welche Mengen da weggehen!

9. Zu Hause einen verknautschten Autopulli eingepackt. Häkelsachen aufnähen gehört nicht zu meinen Stärken. :-(

10. Dafür habe ich noch eine Tischdecke mit Schrägband versehen. Das ist zwar nicht aufregend, aber das klappt wenigstens.

11. Zum Ausgleich für den erhöhten Zuckerkonsum der Motte gibt es ein buntes Abendessen.
12. Das nenne ich mal einen feurigen Sonnenuntergang!

Euch noch einen schönen Abend!











Sonntag, 6. Oktober 2013

Pflicht und Kür

Das lange Wochenende habe ich dazu genutzt, endlich mal den Stapel kaputter Klamotten abzuarbeiten. Der Spaßfaktor hielt sich eindeutig in Grenzen, weswegen ich dann wenigstens noch etwas Lustiges machen wollte. Eine Belohnung hatte ich eindeutig verdient! Entschieden habe ich mich für den Oktopus aus der Ottobre 6/2007. Der war allerdings nur begrenzt von Erfolg gekrönt. Die Tentakel waren etwas knifflig und zur Strafe habe ich ihm einen Blötschkopp verpasst! Das Vieh hat dann auch sofort seine Schuld eingesehen und ist vor Scham orange geworden.
Pflicht ...
... und verpatzte Kür
Ich werde mich sicher noch einmal an ihn wagen. Dann etwas vergrößert und mit genauen Verhaltensregeln für das Tier. Zuerst muss ich aber noch ein Geburtstagsgeschenk für einen kleinen Mann fertig bekommen. Leider klappt das auch nicht so leicht wie gewünscht. Aus geheimnistaktischen Gründen schweige ich über weitere Details an dieser Stelle.
Dafür beantworte ich die Fragen von Nährieke. Sie hat mich vor ein paar Tagen getagged. 

1. Seit wann nähst Du?
So richtig viel erst seit April 2013.

2. An was nähst Du gerade?
Gerade sind es kleinere Projekte. Stoff für Shirts liegt aber schon bereit.

3. Nähst Du lieber Taschen oder Kleidung?
Beides. Je nach Lust und Laune.

4. Hast Du einen Lieblingsschnitt?
Nein, kommt aber sicher noch.

5. Hast Du eine eigenes Nähzimmer? 
Jein. Es ist ein kombiniertes Arbeits- und Gästezimmer.

6. Was bereitet Dir gute Laune?
Sonne und Zeit für Familie, Freunde, Hobbies.

7. Was bereitet Dir schlechte Laune?
Warten und ganz schlimm: Parkplatzsuche!

8. Was tust Du gegen die schlechte Laune? 
Etwas Schönes denken/machen oder mit dem Fahrrad fahren.

9. Was naschst Du gerne?
Schokolade! Gerne in Kombination mit gutem Marzipan und Nüssen.

10. Wie bist du zum Bloggen gekommen?
Durch das Lesen anderer Blogs.

 

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Fette Beute

Heute habe ich mir Stoff aus Holland besorgt. Ganz legal natürlich. In Kerkrade fand das Stoffspektakel statt, was ich mir unbedingt mal ansehen wollte. Zuerst war ich ganz erschlagen von den ganzen Ständen, die zum Bersten voll waren. Weil ich aber nicht mit leeren Händen nach Hause fahren wollte, habe ich mich dann todesmutig in die Massen gestürzt. Leider war das spärlich vorhandene Personal am Stand meiner Wahl nicht wirklich in der Lage, uns Hobbynäherinnen organisiert zu bedienen. Ich musste mir eine Taktik einfallen lassen, um endlich die gewünschte Aufmerksamkeit zu bekommen. Also fusionierte ich kurzerhand mit drei anderen Damen und gemeinsam tüftelten wir verschiedene Angriffsszenarien aus. Wir waren sehr kreativ und schreckten auch vor perfiden Gewalttätigkeiten (der Verkäuferin mit einem Stoffballen Beinchen stellen) oder blinder Zerstörungswut (den ganzen Stand unter Gebrüll umkippen) nicht zurück. Diebstahl und der lukrative Weiterkauf nicht benötigter Reste wurden ebenfalls in Erwägung gezogen. Bevor wir uns auf eine Methode einigen konnten, hat es dann aber mit laut Rufen funktioniert. Irgendwie langweilig. Meine Ausbeute kann sich trotzdem sehen lassen.



Natürlich hatte ich mich vorher gründlich auf das Stoffspektakel vorbereitet und genau überlegt, für welche Projekte ich welchen Stoff brauche. Im Nachhinein war das totaler Quatsch. Man kauft einfach das, was man dort sieht. Die Ideen kommen dann zu Hause. Entspannt fand ich das Stoffspektakel jetzt nicht besonders, aber lustig.

Nachmittags habe ich mich dann für meine siegreiche Heimkehr belohnt. Das Wetter war perfekt (kann es bitte den ganzen Oktober so bleiben?) für ein Eis.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Abschied


Nach fast 20 Jahren muss ich mich leider von meinem geliebten Fahrrad trennen. Wir haben viel miteinander erlebt und es hat mich nie großartig im Stich gelassen. Die Gangschaltung funktionierte trotz mehrfachem Nachjustieren zwar nie so richtig, aber das war nur ein unwichtiges Detail. Wichtiger war dagegen meine ganz persönliche Art der Diebstahlsicherung: die Beklebung! 

Seit ich einen Pinsel in der Hand halten konnte, habe ich meine Räder individuell gestaltet, angefangen mit schwarz-gelben Streifen über Schachbrettmuster bis hin zu den Margeriten. An so ein spezielles Rad traut sich kein Halunke ran - bis heute ist das immer noch so. Das alte Rad steht seit sechs Wochen unangeschlossen bei uns im Vorgarten rum.

Böse Zungen behaupten, dass der fehlende Diebstahl weniger der Gestaltung als dem Schrottwert geschuldet ist. Unwahrscheinlich, finde ich. Denn eigentlich ist das Rad noch ganz fahrbar. Unangenehm ist eher der undichte Sattel, aus dem schon die Gelfüllung quillt. Lecker! Das und die kaputte Gangschaltung haben mich dann doch zum Kauf eines neuen Rads bewogen.
Was soll ich sagen: ein komplett neues Fahrgefühl! Ich hätte nie gedacht, wie nützlich eine funktionierende Gangschaltung sein kann! Über Steigungen lache ich mittlerweile. Und nicht zu verachten sind auch intakte Bremsen. Sie haben eine erhebliche Auswirkung auf den Fahrstil (und die Sicherheit, natürlich!).
Trotz allem fehlt aber noch das Wichtigste: die Beklebung! Bisher ist das neue Rad langweilig grau. Ich grüble schon länger über ein geeignetes Motiv für eine Frau meines Alters. Eine Farbvorgabe gibt es aber schon, dank dem Hamburger Liebe-Fahrradsattelbezug-Tutorial

Der Bezug war flott genäht und hält nun brav den Sattel trocken. Den ersten Test unter Nieselregenbedingungen hat er prima bestanden (und geklaut wurde er auch noch nicht). Jetzt fehlt nur noch das passende Design für das restliche Rad in lila-orange.
Und irgendwann schraube ich vielleicht auch mal die Kettenabdeckung richtig fest. Aber mal ehrlich: Ein ordentlicher Drahtesel muss auch mal klappern dürfen, oder?